Die Maine Coon
Die Maine Coon's
sind so amerikanisch wie apple-pie. Im Gegensatz zu diesem wird ihre Herkunft
jedoch durch Legenden verdunkelt. Dazu gehört die Geschichte von Kapitain Coon,
der ihre Vorfahren aus Europa mitbrachte, oder die Theorie der Paarung von
Hauskatzen mit dem kanadischen Luchs bzw. einer anderen kleinen Wildkatze. Diese
Verpaarungen sind Biologisch zwar möglich, die Nachkommen sind aber
normalerweise unfruchtbar. Für diejenigen, die eindrucksvollere Geschichten
vorziehen, gibt es noch die Erzählung von Marie Antoinettes sechs Angorakatzen,
die nach Maine gebracht wurden, um dort die Ankunft ihrer Herrin nach geglückter
Flucht aus Frankreich zu erwarten. Bekanntlich misslang diese Flucht, die Katzen
wurden frei gelassen und mischten sich unter das einheimische Katzenvolk. So
wurden sie vielleicht die Vorfahren der Maine Coon Katzen. Oder waren das doch
Schiffskatzen der Wikinger, die zurückgelassen wurden?
Wie viele dieser
Geschichten auch immer erzählt werden, wahrscheinlicher ist, dass die Maine Coon
Katzen durch natürliche Auslese entstanden. Eine solche Entwicklung wäre
durchaus nicht einzigartig. Beispiele dafür sind die sibirische Waldkatze und
die norwegische Waldkatze, die der Maine Coon auffallend ähnelt. Alle hatten
sich an ähnliche, harte Bedingungen anzupassen.
Man kann die
Maine Coon Amerikas erste Showkatze nennen. Die Einwohner Maines waren sehr
stolz auf ihre ungewöhnlichen Katzen. Sie waren überzeugt, sie seien
intelligenter, schneller, stärker, d. h. in allem besser als andere Katzen.
Bereits ca. 1860 begannen sie, auf ländlichen Volksfesten ihre bevorzugten Maine
Coons mit denen ihrer Nachbarn zu vergleichen.
Noch immer haben
Maine Coon Züchter Probleme wegen der Vorstellungen, die bezüglich Größe und
Gewicht der Rasse bestehen. Zwar sind die Vorstellungen nicht mehr so weit von
der Wirklichkeit entfernt, wie noch vor zehn Jahren, der Mythos der 15 kg
schweren Riesen ist aber noch weit verbreitet.
Nur selten
überschreiten alte Kater das Gewicht von 10 kg, ihr Durchschnittsgewicht liegt
bei 7 bis 9 kg. Katzen sollten bis ca. 5 kg wiegen. Dass sich das
Missverständnis über die Größe der Maine Coons so lange halten konnte, liegt
wahrscheinlich daran, dass die Katzen größer wirken, als sie tatsächlich sind.
Dieser Eindruck entsteht durch das locker fallende Fell, die hohen Beine und den
lang gestreckten Körper, der durch den extrem langen Schwanz nochmals
optisch gestreckt wird.
Maine Coon sind
wunderbare Hausgenossen. Sie sind sanft und zärtlich zu ihren Menschen.
Wer das erste
Mal eine Maine Coon hört, wird überrascht sein, weil man eine kräftige Stimme
erwartet, die in Relation zur Größe der Katze steht. Statt dessen ist oft nur
ein leises Stimmchen zu hören, das von einem Jungtier zu stammen scheint.
Vielleicht weil ihre Vorfahren so oft ihr Brot als Schiffskatzen verdienten,
sind Maine Coons immer noch von Wasser fasziniert. Nicht selten liegt eine
zufrieden und glücklich im nassen Handwaschbecken oder spielt mit einem
tropfenden Wasserhahn.
Maine Coons sind
nicht ausgewachsen, ehe sie mindestens vier Jahre alt sind. Es ist interessant,
die verschiedenen Entwicklungsstadien vom niedlichen Fellknäuel bis zum
eleganten erwachsenen Tier zu beobachten. Zeitweilig hat man ein Tier mit kurzem
Körper und dünnem Schwanz, dann wieder mit einem Mal ein gut proportioniertes
mit schönem vollen Schwanz.
Typ:
Der Körper ist
muskulös, mit breitem Brustkorb, mittelgroß bis sehr groß. Der Körper sollte
lang gestreckt sein und kantig wirken und der Nacken mittellang. Der Schwanz ist
lang, breit am Ansatz, spitz zulaufend und mit langen wehendem Fell, nicht
buschig. Das Schwanzfell besteht aus Unterwolle mit darüber liegendem Deckhaar.
Als Faustregel gilt, dass der Schwanz genauso lang sein sollte wie der Körper.
Die Beine der Maine Coon sind kräftig, muskulös, weit angesetzt von mittlerer
Länge und gut proportioniert. Die Pfoten sind groß, rund und mit Haarbüscheln
versehen. Die Haarbüschel an den Sohlen sind bei manchen Tieren so lang, dass
sie mehr als 2 cm zwischen den Zehen hervorstehen.
Kopf:
Der Kopf ist von
mittlerer Breite mit hoch angesetzten Wangenknochen, Nase und das Gesicht sind
mittellang mit einem kantigen Umriss der Schnauze. Das Kinn ist kräftig und
deutlich und in der Linie mit der Nase und Oberlippe verlaufend.
Ohren:
Die Ohren sind
groß, mit Haarbüscheln versehen, breit an der Basis, spitz zulaufend, hoch
angesetzt und mindestens um eine Ohrbreite auseinander stehend. Der Abstand
zwischen Ohr- und Nasenansatz sollte so lang sein wie die Nase vom Ansatz bis
zur Nasenspitze lang ist.
Augen:
Die Augen sind
groß, rund, weit auseinander stehend und leicht schräg gesetzt. Sie geben der
Maine Coon ein Eulenhaftes Aussehen, keinen orientalischen Ausdruck. Die
Augenfarbe ist passend zur Fellfarbe.
Fell:
Das Fell ist
sehr dicht, kurz an den Schultern, länger am Bauch und an den Hinterbeinen. Der
Kragen ist erwünscht, texturseitig mit locker fallendem Fell. An Kopf und
Schultern ist es kurz und dicht. Von den Schultern abwärts zum Bauch hin wird es
länger. Die Unterwolle ist weich und fein unter gröberem, glattem Deckhaar. Alle
Farben sind erlaubt außer Point-Katzen.
Fehler:
Fehler sind
fliehendes Kinn, zu wolliges Fell, Körper zu klein und zu gedrungen.
Farben
Die
bei Maine Coon erlaubten und vorkommenden Farben unterscheiden sich bei den
einzelnen Katzenverbänden z.T. etwas. Die unten angegebenen Farben entsprechen
der MCBFA und werden von den meisten Verbänden anerkannt:
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